Microsoft Word 2010, als Teil von Microsoft Office 2010, hält die insgesamt verfügbaren Fonts in einer Drop-Down-Liste bereit. Das ist nicht neu. Die Liste beginnt mit den Desingschriftarten, dann kommt üblicherweise der Abschnitt der zuletzt verwendeten Schriftarten und anschließend alle Schriftarten. Wählt man eine neue Schriftart aus, erzeugt dies ohne weiteres Zutun einen Eintrag in dem Bereich der zuletzt verwendeten Schriftarten. Die ersten beiden Abschnitte dienen also dem Schnellzugriff auf die meist benutzten Fonts. Hat man sich einmal vertan, landet die versehentlich angewählte Schrift natürlich auch in dem Listenabschnitt der zuletzt gewählten Fonts. Rückgängig machen oder gar ein Leeren der Liste ist mit den Bordmitteln von Word nicht mehr möglich. Die Liste umfaßt zwar nur maximal zehn Einträge, die nach dem FiFo-Prinzip funktionieren, aber warum sollte man ständig auf Goudy Old Style oder Copperplate Gothic Bold Einträge blicken, wenn man sie nie benutzt. Wenn man lange genug im Internet sucht, findet man an verschiedenen Stellen unter anderem diesen Lösungsansatz.
Vorab: Wem Windows Registry oder regedit nichts sagt, der sollte hier nicht mehr weiterlesen. Allen anderen sei gesagt, daß Eingriffe in die Registry verheerende Folgen für das System haben können. Eine Sicherung der Registry vorab sollte obligatorisch sein.
In den folgenden Zweig der Registry
[HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\Office\14.0\Word\Options]
soll ein neuer Key/Value Eintrag vorgenommen werden: NoFontMRUList = 1 bzw. NoFontMRUList = 0. Die Bezeichnung MRU steht dabei für Most Recently Used. Lautet der Wert auf 1, fehlt der Teil-Eintrag Zuletzt verwendete Schriftarten in der Drop-Down-Liste der Fonts. Steht der Wert hingegen auf 0 wird die Listeneintrag eingeblendet, sofern Daten darin enthalten sind.
Über zwei geeignete Reg-Dateien, die wie ein Schalter aufgerufen werden können, läßt sich der Wert von NoFontMRUList steuern:
Windows Registry Editor Version 5.00
;Word: Liste 'Zuletzt verwendete Schriftarten' = aus
[HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\Office\14.0\Word\Options]
"NoFontMRUList"="1"
Speichern unter dem Dateinamen (Beispiel): WordMRUListOff.reg
Windows Registry Editor Version 5.00
;Word: Liste 'Zuletzt verwendete Schriftarten' = ein
[HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\Office\14.0\Word\Options]
"NoFontMRUList"="0"
Speichern unter dem Dateinamen (Beispiel): WordMRUListOn.reg
Diese beiden Reg-Dateien müssen mit einem normalen Texteditor (auf keinen Fall Word selbst) erzeugt und als ANSI-Datei (nicht UTF-8 oder ähnliches) mit der Erweiterung .reg abgespeichert werden. Der Aufruf selbst erfolgt über die rechte Maustaste im Explorer auf das Dateisymbol oder den Listeneintrag dieser Dateien und der anschließenden Auswahl »Zusammenführen« aus dem nun geöffneten Kontextmenü.
Um nun die Einträge Zuletzt verwendete Schriftarten in der Drop-Down-Liste der Fonts zu löschen, geht man folgendermaßen vor. Microsoft Word wird beendet, sofern es zuvor aktiviert war. Die Reg-Datei WordMRUListOff.reg wie beschrieben aufrufen und den Ablauf zweimal mit OK bestätigen. Microsoft Word aufrufen. Die unerwünschten Font-Einträge sind jetzt verschwunden. Beließe man alles in diesem Status, würde der Aufruf einer neuen Schriftart keinen neuen Eintrag in der Liste nach sich ziehen; das kann erwünscht sein. Anschließend wird Word wieder beendet. Nun wird die Reg-Datei WordMRUListOn.reg in gleicher Weise aufgerufen und auch deren Ablauf zweimal mit OK bestätigt. Nach dem erneuten Aufruf von Word und dem Aufklappen der Font-Liste stellt man fest, daß der Eintrag der zuletzt verwendeten Schriftarten immer noch fehlt. Wird jetzt eine neue Schriftart ausgewählt erzeugt dies auch einen neuen Eintrag. Alle älteren Einträge wurden vollständig gelöscht.
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