Firefox 3.6 schon veraltet

Seit Wochen signalisieren die beiden WordPress Installationen, beim Web-Hoster und auf dem heimischen Server, den Bedarf eines Updates von der Version 3.1.3 auf 3.2.1. So groß würde der Unterschied wohl nicht sein, aber über einige Unstimmigkeiten wurde schon in den einschlägigen Internet-Foren berichtet. Echte Innovationen, neue Features und schlichte Bugs, die Grenzen scheinen allgemein immer mehr zu verschwimmen. Also erst einmal nachsehen, was sich wirklich geändert hat. Zunächst wird die lokale Installation einem manuellen Update unterzogen, Dateien hin und her kopiert, …/upgrade.php, klick und fertig. Nach dem ersten Start von WordPress springt dem Betrachter ein senffarbener Störer mit der Aufdringlichkeit einer Reklame für Big-Mac plus Cola und Pommes gratis ins Auge.

Eingeschränktes Nutzungserlebnis möglich
Eingeschränktes Nutzungserlebnis möglich

Auf der visitenkartengroßen Fläche ist zu lesen, daß der installierte Web-Browser Firefox veraltet sei. Was bitte bedeutet veraltet? Außerdem bedeutet alt nicht zwangsläufig auch schlecht.

Dann muß Firefox also auch ein Update erhalten. Tatsächlich gibt es eine Auffrischung von der Version 3.6-Punkt-irgendetwas auf 3.6.18. Wie sich aber herausstellen wird, geht es im Kern um einen vollständigen Generationswechsel auf die Version 5 des beliebten Browsers. Nach dem kleinen Update und dem obligatorischen Neustart von Firefox 3.6.18, erscheint zum einen der Hinweis auf das neue Firefox 5, aber auch die Mahnung den Adobe Flash Player zu aktualisieren. Andernfalls könne Firefox eine reibungslose Arbeit nicht garantieren. Also noch ein Update.

Der Web-Browser Firefox 3.6 wurde Anfang 2010 und die Version Firefox 5.0 im Juni dieses Jahres veröffentlicht. Es handelt sich bei dem grellen Hinweis vermutlich mehr um schlecht gemachte Werbung für Firefox als um eine systemisch technische Anforderung. Wenn Werbung notwendig oder gewünscht ist, dann sollte das offen als werbliche Kommunikation dargestellt werden. Sollten hingegen die Anforderungen von WordPress an einen Browser derart hoch geschraubt worden sein, dann lägen die Probleme in der Entwicklung von WordPress selbst.

Betrachtet man die Methoden von Google, seinen Browser Chrome durchzusetzen, tritt erstaunliches zu Tage. Bei einem Update von Adobes Flash Player ist die Installationsoption von Google Chrome ebenso vorbesetzt, wie zum Beispiel beim Download des Systemtools CCleaner.

CCleaner empfiehlt Google Chrome
CCleaner empfiehlt Google Chrome

CCleaner ist ein hervorragendes Programm, aber wie stellt man schlüssig die Verbindung zu einem Web-Browser her? Erfreulich ist, daß noch Abwahlmöglichkeiten vorhanden sind. Es bleibt aber eine Frage der Zeit sein, wann so etwas als normaler Beifang einfach ungefragt mitgeladen wird.

Der irritierte User kann in der WordPress-Situation zwei Dinge tun. Er kann einfach blind auf Firefox 5 upgraden und alles ist wahrscheinlich gut. Oder er bedient WordPress 3.2.1 zunächst einmal weiter mit Firefox 3.6.18, bewertet sein persönliches Nutzungserlebnis, wie es auf dem Werbeschildchen so schön heißt, und beurteilt dann, ob eine Browser-Erneuerung angebracht wäre. Das ganze vorzugsweise zunächst auf einer Testinstallation.
rh2011-08-004