Ubuntu 12.04 LTS 64-bit auf VirtualBox

Der letzte Beitrag, der sich mit der VirtualBox und Ubuntu beschäftigt hat, basierte auf Ubuntu 11.10 32-bit und VirtualBox 4.1.4. Das war im Oktober 2011, also vor acht Monaten. Zwischenzeitlich liegt VirtualBox in der Version 4.1.16 vor, das ergibt pro Monat ein Update.

VM VirtualBox

VirtualBox_Ubuntu12-04_Manager
VirtualBox Manager für das neue Ubuntu 12.04
Welche Veränderungen Oracle an der VM VirtualBox vorgenommen hat ist aus Anwendersicht nicht ohne weiteres feststellbar. Spürbar ist allerdings eine deutliche Verschlechterung der Netzwerkperformance (LAN). Übertragungen von und zu einem NAS erreichen gerade einmal ein Viertel bzw. ein Drittel der möglichen Geschwindigkeit. Dies wird leider auch bei der neuen Installation so sein. Ob dies nun Oracle oder Canonical angelastet werden kann ist unklar. Bisher läuft auf der Box nur eine virtuelle Maschine, nämlich die der alten Ubuntu Installation. Eine neue Maschine ist sehr schnell und überaus komfortabel eingerichtet. Die Eckdaten sind rechts dargestellt. Eine vollständige Übersicht über die aktuellen Daten einer Maschine ist auch sehr gut über die Kommandozeile abrufbar:

>VBoxManage showvminfo Ubuntu_12-04-LTS_64bit --details

Name:            Ubuntu_12-04-LTS_64bit
Guest OS:        Ubuntu (64 bit)
UUID:            b6728152-3d8b-4a26-b342-e8ae9df2ccd8
Config file:     C:\Users\...\...\...\Ubuntu_12-04-LTS_64bit.vbox
Snapshot folder: V:\VirtualBox\Snapshots
Log folder:      C:\Users\...\...\Ubuntu_12-04-LTS_64bit\Logs
Hardware UUID:   b6728152-3d8b-4a26-b342-e8ae9df2ccd8
Memory size:     4096MB
Page Fusion:     off
VRAM size:       128MB
CPU exec cap:    100%
HPET:            off
Chipset:         piix3
Firmware:        BIOS
Number of CPUs:  2
Synthetic Cpu:   off
CPUID overrides: None
Boot menu mode:  message and menu
Boot Device (1): DVD
Boot Device (2): HardDisk
Boot Device (3): Not Assigned
Boot Device (4): Not Assigned
ACPI:            on
IOAPIC:          on
PAE:             off
Time offset:     0 ms
RTC:             UTC
Hardw. virt.ext: on
Hardw. virt.ext exclusive: off
Nested Paging:   on
Large Pages:     on
VT-x VPID:       on
State:           powered off (since 2012-06-04T10:05:35.000000000)
Monitor count:   1
3D Acceleration: off
2D Video Acceleration: off

Ubuntu

VirtualBox_Ubuntu12-04_Massenspeicher
Befreiung des CD/DVD-Laufwerks
Wie bereits bei den Server-Versionen üblich bietet Canonical mit dieser Desktop-Version jetzt auch einen Long Term Support (LTS) von fünf Jahren an. Das ist neu; bisher wurden die Desktop LTS über einen Zeitraum von drei Jahren gepflegt und regelmäßig mit Updates versorgt. Wer also als Anwender nicht ständig neu installieren will und auch auf die letzte technische Neuerung verzichten kann, liegt mit Ubuntu 12.04 LTS genau richtig. Canonical propagiert auf seiner Download-Seite immer noch den Einsatz der 32-bit Version (recommended). Bei Nachforschungen stellt man allerdings fest, daß dies nicht die 64-bit Version abwerten soll, sondern Canonical hierdurch dem Umstand Rechnung trägt, daß die Mehrzahl der Ubuntu-User noch 32-bit Rechner im Einsatz haben. Man möchte Probleme im Vorfeld aus dem Weg räumen. Ob das die richtige Kommunikationsstrategie ist, darf bezweifelt werden. Das ISO-Abbild für die Installation stammte diesmal allerdings von einer Live-Installations-DVD der Fachzeitschrift ct mit einer Größe von 1,5 GB. Die Installation selbst läuft Ubuntu typisch schlank ab. Nach dem Neustart des Systems wurde zunächst ein Update für 200 Pakete angefordert. Probleme gab es diesmal bei der Einbindung der Guest Additions. Gemäß der rechten Abbildung mußte zunächst im VirtualBox Manager das CD/DVD-Laufwerk befreit werden. Unter Ändern/Massenspeicher Segment Massenspeicher ist zunächst das CD/DVD Symbol anzuklicken. Dann wird im Segment Attribute rechts neben CD/DVD-Laufwerk ebenfalls das Diskettensymbol angeklickt, um die Zuordnung des CD/DVD-Laufwerks zu leeren. Erst nach dieser Aktion wird das ISO der Guest Additions angenommen und kann installiert werden.

Unity-Desktop

Die Entwickler von Canonical haben für Precise Pangolin den Unity-Desktop weiter verbessert. Er ähnelt ein wenig dem Mac OS X, aber das muß ja nicht unbedingt schlecht sein. Er ist praxistauglich, leicht verständlich und paßt sich mit seinem Zentral- oder Globalmenü und dem Launcher mit Dash der heutigen Monitor-Hardware an. Wenn Monitor Seitenverhältnisse von 16:9 oder 16:10 auch zunehmend im Büroumfeld zum Einsatz kommen, dann muß man sich schon etwas zur Flächenoptimierung einfallen lassen. Das ist Canonical hier sehr gut gelungen. Und diejenigen, die auch noch den Schattenwurf der Radio-Buttons individuell bestimmen wollen, mögen sich in der VirtualBox noch eine weitere virtuelle Maschine einrichten.
rh2012-06-001